
Beim Lesen von Büchern tauchen wir in Fantasiewelten ein – und ob es uns bewusst ist oder nicht: Wir lernen dabei eine ganze Menge. Wir schulen unser Vorstellungsvermögen, stärken unsere
Fantasiekräfte und vertiefen unsere Empathie. Aus der Hirnforschung wissen wir, dass beim Eintauchen in eine Geschichte sämtliche Gehirnregionen aktiviert werden – egal, ob uns die Geschichte
erzählt oder vorgelesen wird, ob wir sie selbst lesen oder im freien Rollenspiel erleben, bei dem Kinder sie im Spielprozess von Moment zu Moment neu erfinden.
„Lesen ist ein grenzenloses Abenteuer der Kindheit.“
– Astrid Lindgren
All das – und noch vieles mehr, was hier gar nicht erwähnt ist – macht Bücher so wertvoll. Sie können viel mehr als Bildschirmmedien und sollten niemals von ihnen verdrängt werden.
Passiert das dennoch, geschieht es auf Kosten unserer kognitiven Fähigkeiten, die dabei brach liegen und mit der Zeit sogar verkümmern können.
Beim Konsumieren eines Films nutzen wir nur einen Bruchteil unseres Gehirns.
Beim Lesen hingegen gestalten wir selbst: Das Tempo, die Pausen und die Dauer bestimmen wir – und nicht das Medium. Wir können jederzeit innehalten, eine Stelle noch einmal lesen oder sogar ein
anderes Ende erfinden, wenn uns das besser behagt.
Bücher lassen uns frei – und regen uns gleichzeitig an. Sie inspirieren uns, erweitern unseren Horizont und sind verlässliche Begleiter: jederzeit greifbar, wenn wir sie wollen, und leicht zur
Seite zu legen, wenn wir eine Pause brauchen.
Bücher schränken unsere Autonomie nicht ein – im Gegenteil: Sie ermöglichen es uns, Selbstwirksamkeit mit unserem Geist zu erfahren.
Zudem sind sie die ideale Abendbeschäftigung – für Kinder genauso wie für Erwachsene. Mit einem Buch auf dem Nachttisch schläft man nachweislich tiefer und gesünder als mit dem Handy.
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