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Sich im Körper spüren wie ein Kind

Gerade noch ist das Kind intensiv mit seinen Bauklötzen beschäftigt. 

Im nächsten Moment folgt es einem Bewegungsimpuls.

Damit löst es autonom die intensive Spannung, die es während des fokussierten Arbeitens aufgebaut hat, auf natürliche Art und Weise.


Einheit von Körper, Geist und Seele

Viele Erwachsene streben danach, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen und üben sich darin, im momentanen Augenblick präsent zu sein. Wir betreiben Wahrnehmungstrainings, um uns bewusst zu spüren, da wir den denkenden Kopf oft vom übrigen Körper als abgeschnitten erleben. Manche machen Meditation, praktizieren Yoga oder wenden eine andere Entspannungstechnik oder Achtsamkeitsübung an.

Beim Kind sind Körper, Geist und Seele noch eine Einheit. Es nimmt sich während seines Spiels ganzheitlich im Körper wahr und reagiert auf seine inneren Impulse und Bedürfnisse.

 

Das kleine Kind drückt sich durch seine Bewegungen aus

Wesentlich ist, dass das Kind, vor allem das sehr junge Kind ein sehr großes Bewegungsbedürfnis hat. Das liegt unter anderem daran, dass die Bewegung jenes Instrument ist, womit es sich selbst am besten mitteilen kann. Seine sprachlichen Möglichkeiten sind ja anfangs sehr begrenzt, auch dann noch, wenn es bereits einige Wörter oder Sätze sprechen kann. Mit und durch seinen Körper kann es sich am besten ausdrücken und Erlebtes verarbeiten.

Wenn ein Kind während des Spielens etwas ganz Neues und damit Aufregendes entdeckt – und so etwas passiert im freien Spiel andauernd – kommt es im Gehirn zu einer Hormonausschüttung, die einen Art Gefühlsrausch auslöst und dafür sorgt, dass sich die gewonnene neue Erkenntnis möglichst fest und dauerhaft im Gedächtnis verankert. Solch eine starke Gefühlsempfindung, der oft eine intensive Konzentrationsphase vorangegangen ist, will verarbeitet werden. Dies ist einerseits durch eine entspannende Körperhaltung, andererseits durch eine große Bewegung möglich. Kinder laufen dann zum Ausgleich mal eine Runde oder legen sich auf den Boden um zu rasten, je nachdem, wonach ihnen gerade ist. Sie wechseln ganz natürlich zwischen offenerer und fokussierter Aufmerksamkeit, zwischen einer sitzenden Position und einer lockernden Bewegung.

Selbst während des vertieften Spiels steht ein Kind oftmals zwischendurch ohne äußeren Anlass auf und bewegt sich durch das Zimmer, was beim Erwachsenen den Eindruck erwecken kann, sein Spiel sei oberflächlich. Meist handelt es sich um den spontanen Bewegungsimpuls, den das Kind in seinem Körper spürt und dem es ganz natürlich folgt. Es stillt das wahrgenommene Bedürfnis autonom und setzt dann sein Spiel in Ruhe fort. All dies zeigt, wie gut es mit seinem Körper verbunden ist und wie präsent und wach es sich selbst im Augenblick wahrnimmt.

 

Finden Sie nicht auch, dass wir diesbezüglich von den Kindern lernen können? Ich persönlich sitze oft viel zu lange am Computer ohne auf meine Körperhaltung zu achten und leide hinterher an Verspannungen.

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Für das Kind ist das Spiel seine Arbeit.

Für den Menschen, der seine Berufung lebt, wird die Arbeit zum Spiel.